GST erneut in „Top-50 im Maschinenbau“
Wie geht es den heimischen Maschinenbauern? Wer sind die Gewinner, wer hat mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen? Im Gesamten betrachtet, hat sich die Branche nach dem ersten Jahr der Pandemie zunächst erholt. Doch Euphorie will sich angesichts der weltweit angespannten Lage nicht einstellen.

Das vielbeklagte Krisenjahr 2020 ist Vergangenheit, doch ist damit auch die Krise überwunden? Von den 50 gerankten Unternehmen verzeichneten immerhin 27 ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr – bei 20 von ihnen sogar ein zweistelliges. Dennoch geben sich die Maschinenbauer nur vorsichtig optimistisch. Materialengpässe und gestörte Lieferketten sind nach wie vor Thema und sorgen für Unsicherheit in der Branche. Dazu gesellen sich nun hohe Energie-und Materialkosten sowie die Sorge vor einem Gaslieferstopp. Aus aktuellen Zahlen einer Blitzumfrage des Verbandes Deutscher Maschinenbau sehen Maschinenbauer ihre Lieferketten derzeit merklich oder gravierend beeinträchtigt.
,,Der Krieg in der Ukraine, Lockdowns in China, Staus in zentralen Umschlagplätzen mit deutlich verlängerten Abfertigungszeiten von Containern und Personalmangel bei der Auslieferung sowie in der eigenen Produktion – die Liste der negativen Einflussfaktoren auf die Versorgungssituation ist lang“, erläutert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. Mit einer Entschärfung der Lage innerhalb der nächsten drei Monate rechnet laut der Umfrage unter 520 VDMA-Mitgliedsunternehmen kaum noch jemand. Bei Elektronikkomponenten sind die Engpässe besonders hartnäckig. Auch die Fachkräfteengpässe haben sich in den vergangenen Monaten zugespitzt. 60 Prozent der Unternehmen sehen die Demografie und den Fachkräftemangel als großes Risiko an, heißt es von Seiten des VDMA.
Die größten Zehn
Unter den ersten fünf Maschinenbauern gab es ein paar pikante Änderungen, wenn auch die Spitze gleichblieb. Spritzgießmaschinenhersteller Engel bleibt die unangefochtene Nummer eins und verzeichnet unter den größten 19 Firmen das kräftigste Umsatzplus. Wittmann Battenfeld, ebenfalls Produzent von Spritzgießmaschinen, kann den zweiten Platz verteidigen. An die dritte Stelle reiht sich diesmal Starlinger & Co und verdrängt somit TRUMPF auf den vierten Platz. Aus den „Top 5″ ausgeschieden und auf den 12 Platz abgerutscht ist Werkzeugmaschinenhersteller EMCO, was dem Geburtstagskuchen zum 75-jährigen Bestehen wohl einen bitteren Nachgeschmack verleiht. Dafür freut sich Recyclingmaschinenspezialist EREMA dieses Jahr über den fünften Platz. Bitter ist auch das Minus bei der Firma Rosendahl Nextrom, die Maschinen für die Kabel-und Drahtindustrie sowie seit Jänner 2010 auch für die Batterieindustrie sowie Glasfaserindustrie herstellt. Vom 19. Rang im letzten Jahr sprang die Maschinenfabrik Liezen nunmehr auf den 6. Rang. Die EV Group schaffte vom ehemals 12. Platz den Einzug in die Top Ten genauso wie die FILL Gesellschaft m.b.H., die zuletzt den 11. Platz besetzte. STIWA Automation reiht sich vom ehemals 7. auf den zehnten Rang ein und vervollständigt damit die Liste der großen Zehn. Mit einem besonders hohen Umsatzplus wartet unsere diesjährige Nummer 20 – die Alpine Metal Tech Gmbh – auf.

Quelle: FACTORY (Printausgabe) Nr. 7-8/Juli-August 2022 (Ö. Post AG MZ 17Z041186M, WEKA Industrie Medien GmbH, Dresdner Straße 43, 1200 Wien)